Was tun, wenn der Stoff von der Nähmaschine gefressen wird?

Hilfe beim „Stoff-Fressen“ – So gelingt der Start deiner Naht problemlos

Das sogenannte „Stoff-Fressen“ ist ein bekanntes Problem, mit dem viele Näher*innen zu kämpfen haben – besonders bei dünnen, dehnbaren Stoffen wie Jersey oder anderen empfindlichen Materialien. Dabei wird der Stoff zu Beginn oder manchmal auch während der Naht von der Nähmaschine in die Stichplatte gezogen. Dies führt oft zu unschönen Garnknäueln, einem blockierten Transport des Stoffes oder schlimmstenfalls zu Schäden am Material. Doch keine Sorge: Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich dieses Problem zuverlässig lösen.

Stoff fressen | einfach nähen lernen mit einfach nähen

Warum frisst die Nähmaschine den Stoff?

Die Ursache des Problems liegt meist in der kleinen Aussparung in der Stichplatte deiner Nähmaschine. Wenn du die Naht direkt an der Stoffkante beginnst, kann die Nähnadel den Stoff in diese Öffnung drücken, besonders bei weichen oder elastischen Stoffen. Der Stoff wird dann nicht mehr richtig transportiert, stattdessen blockiert die Maschine und es bildet sich ein unschöner Garnknoten.

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So kannst du das Stoff-Fressen vermeiden:

  1. Beginne die Naht nicht direkt an der Kante:

    • Lege den Stoff so unter das Nähfüßchen, dass er mindestens 1–2 cm über die Nadelposition hinausragt. So ist die Aussparung der Stichplatte vollständig durch Stoff bedeckt, und die Nadel kann den Stoff nicht mehr nach unten drücken.
    • Nähe zuerst einige Stiche vorwärts und verriegele die Naht durch ein kurzes Rückwärtsnähen bis zur Kante. Danach kannst du die Naht wie gewohnt fortsetzen.
  2. Verwende ein Stück „Stoffrest“ als Starter:

    • Schneide ein kleines Stoffstück zu, das als sogenannter „Stoffanker“ dient. Lege es vor deine eigentliche Naht und nähe ein paar Stiche darauf. Anschließend nähst du direkt auf deinen Hauptstoff weiter. Das Starterstück wird später einfach abgeschnitten.
  3. Nutze die richtige Nadel und Einstellungen:

    • Achte darauf, dass du die passende Nähnadel für dein Material verwendest. Für Jersey eignet sich z. B. eine Jersey- oder Stretchnadel, die das Gewebe schont.
    • Verringere den Nähfußdruck, falls deine Maschine diese Funktion bietet. So gleitet der Stoff besser, ohne dass er in die Stichplatte gedrückt wird.
  4. Spezial-Stichplatte für dünne Stoffe:

    • Manche Maschinen bieten eine Stichplatte mit einer kleineren Öffnung an, die speziell für das Nähen feiner Stoffe geeignet ist. Diese verhindert, dass der Stoff nach unten gezogen wird.

Wenn der Stoff schon gefressen wurde:

Falls der Stoff doch einmal in der Stichplatte feststeckt, solltest du behutsam vorgehen:

  • Stoppe die Maschine sofort, um Schäden an der Nadel oder dem Stoff zu vermeiden.
  • Entferne das Nähfüßchen und ziehe den Stoff vorsichtig heraus. Eventuell musst du vorher die Stichplatte abschrauben, um den Stoff ohne weitere Beschädigungen zu lösen.

Tipps für den perfekten Nahtstart:

  • Beginne bei dünnen oder dehnbaren Stoffen langsam zu nähen, um mehr Kontrolle zu haben.
  • Teste den Nahtbeginn immer an einem Probestück, bevor du mit deinem eigentlichen Projekt loslegst.
  • Verwende eine Obertransportfunktion oder einen speziellen Obertransportfuß, falls deine Nähmaschine diesen bietet. Das erleichtert das gleichmäßige Bewegen des Stoffes.

Mit diesen Tipps und Tricks kannst du das lästige „Stoff-Fressen“ verhindern und deine Projekte sauber und stressfrei umsetzen. Ein wenig Übung und die richtigen Hilfsmittel reichen oft aus, um auch schwierige Stoffe sicher zu vernähen. Viel Erfolg beim Ausprobieren!

 

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